Smart Drugs weltweit immer beliebter
Veröffentlicht am: Freitag, dem 28. September 2018
Thema / Schwerpunkt: PresseMitteilungen zum Thema Politik & Gesellschaft


Länger wach bleiben, konzentrierter lernen und effektiver arbeiten – Millionen von Deutschen nutzen rezeptpflichtige "Smart Drugs", die ihre kognitiven Funktionen zur Höchstform auflaufen lassen sollen. Die Wirkung der Mittel ist vielfach ungeklärt, die Gefahren jedoch immens. Trotzdem zeigen wissenschaftliche Studien, dass der Missbrauch der Medikamente zunimmt.

Das tägliche Hirndoping (Neuro–Enhancement) mit legalen Substanzen wie Kaffee oder Energy-Drinks ist in der heutigen Zeit eine Selbstverständlichkeit. Doch manchen Menschen ist der Kick, den das Koffein bietet, nicht stark genug. Diese nutzen eine Reihe weiterer Substanzen, die sich zum Hirndoping eignen. Neben illegalen Drogen wie Kokain oder Speed gibt es auch einige rezeptpflichtige Medikamente , die man – mit dem passenden Rezept vom Arzt – legal in der Apotheke erwerben kann.

Ein Forschungsteam der University of California in San Francisco wollte herausfinden, welche Wirkstoffe bei den Konsumenten am beliebtesten sind und in welcher Menge sie verwendet werden. Sie befragten zwischen 2015 und 2017 in 15 Industrieländern 100.000 Personen im Rahmen einer anonymen Umfrage.

Wie sich herausstellte, sind die drei am häufigsten verwendeten rezeptpflichtigen Wirkstoffe der ADHS-Wirkstoff Methylphenidat, das Narkolepsie-Medikament Modafinil, sowie das Antidepressivum Fluoxetin. In den USA steht an der Spitze der Rangliste das Kombi-Präparat „Adderall“, das aus einer Amphetamin/Dexamphetamin-Mischung besteht. In Europa nimmt diesen Platz das Methylphenidat-Präparat Ritalin ein und in Großbritannien Modafinil.

Bei Ritalin wird die kurzfristig gewonnene höhere Leistungsfähigkeit mit Persönlichkeitsveränderungen, Verschlechterung der Kreativität, Depressionen, Schwindel und Sehstörungen teuer erkauft. Zudem macht der Wirkstoff körperlich und seelisch abhängig.

Ähnlich sieht es bei Modafinil aus. Zwar ist das Abhängigkeitsrisiko hier geringer; Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Panikattacken, manische Störungen, Halluzinationen und Herzrhythmusstörungen machen es jedoch zu einem Risiko für jeden, der es ohne ärztliche Überwachung verwendet.

Im Vergleich zu den beiden zuvor genannten sind die körperlichen Risiken des Serotonin-Wiederaufnahmehemmers Fluoxetin (besser bekannt als „Prozac“) eher überschaubar. Allerdings besteht auch hier die Gefahr von Persönlichkeitsveränderungen und Abhängigkeit. Zudem sind die Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit so gering, dass es sich kaum lohnt, die damit verbundenen unerwünschten Wirkungen in Kauf zu nehmen.

Zu ähnlichen Ergebnissen wie die amerikanischen Forscher kam – auf Deutschland bezogen – schon im Jahr 2015 die DEKA-Studie „Doping am Arbeitsplatz“. Wie ihre kalifornischen Kollegen stellten auch die Autoren dieser Studie fest, dass die erhoffte Wirkung der gängigen Neuro-Enhancer nur kurzfristig ist, auf lange Sicht jedoch die unerwünschten Nebenwirkungen überwiegen.

Quelle
Neuro-Enhancer weltweit immer beliebter (lifestyle-hirndoping.com)

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Marion Modana
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